Anne in China
Freitag, 22. Februar 2008
Nach dem Winter
China beginnt mit Wiederaufbau nach dem Schneechaos

2008/02/19

Seit Mitte Januar erleben einige chinesische Gebiete heftige Regenfälle, schwere Schneestürme und einen extremen Kälteeinbruch. Die Wetterkatastrophe hat bisher 107 Menschenleben gefordert, acht Personen werden noch vermisst. Die wirtschaftlichen Verluste werden derzeit mit über 110 Milliarden Yuan RMB beziffert.
Der bisherige Kampf gegen die Schneemassen und die Kälte in Südchina habe schrittweise Erfolge erzielt, sagte der stellvertretende chinesische Minister für Zivile Angelegenheiten Li Liguo am Donnerstag vor der Presse in Beijing. Zudem informierte er über die aktuelle Entwicklung der Katastrophenbekämpfung:
"Dank des großen Einsatzes aller Regierungen und Behörden in den verschiedenen Landesteilen hat die Bekämpfung der Schneekatastrophe in den südchinesischen Gebieten schrittweise Erfolge erzielt. In den betroffenen Regionen stehen sowohl ausreichend Lebensmittel als auch Hilfsgüter zur Verfügung. Die Betroffenen sind beruhigt, da die Versorgungslage stabil geblieben ist."
Die zuständigen chinesischen Behörden haben die betroffenen Regionen umgehend mit etwa zwei Millionen warmen Kleidungsstücken, Zelten und Lampen versorgt. Die chinesische Zentralregierung hat etwa 2,7 Milliarden Yuan RMB für die Katastrophenopfer bereitgestellt. Die Seuchengefahr in den betroffenen Gebieten ist gebannt, bislang sind keine Krankheitsausbrüche gemeldet worden.
Li Liguo erklärte, in Folge der Wetterkatastrophe seien in Südchina etliche Häuser eingestützt. Auch die Landwirtschaft sei stark betroffen. Es sei daher nach wie vor eine schwierige Aufgabe sicherzustellen, dass die Produktion in den betroffenen Gebieten möglichst bald wieder aufgenommen werden könne:
"Für uns beginnt jetzt eine weitere wichtige Arbeitsphase. Jetzt geht es vor allem darum, sicherzustellen, dass die Katastrophenbekämpfung weiterhin gut koordiniert verläuft, und dass die Versorgungslage weiter stabil bleibt. Nun müssen die Probleme der Betroffenen gelöst werden. Wir müssen garantieren, dass die Menschen so bald wie möglich wieder zur Normalität zurückkehren können. Das heißt auch, dass wir ein breites Warenangebot gewährleisten müssen."
Die zuständigen Behörden sollen die Erfassung der Schäden an der Bausubstanz planmäßig bis zum Ende des Monats abgeschlossen haben. Bis Ende Juni sollen alle eingestürzten Häuser wiederaufgebaut sein. Um die Versorgung der Betroffenen mit Getreide sicherzustellen, hat die chinesische Zentralregierung unterdessen 1,75 Milliarden Yuan RMB zur Verfügung gestellt. Li Liguo erklärte, die zuständigen Behörden würden auch die Seuchen- und Epidemievorbeugung verstärken, um sicherzustellen, dass die Schüler in den Katastrophengebieten den Unterricht wieder aufnehmen können.
Die chinesische Landwirtschaft ist von der Wetterkatastrophe besonders schwer betroffen. Die Zuständige beim chinesischen Ministerium für Landwirtschaft Zhang Yuxiang erklärte, das Landwirtschaftsministerium habe bereits Pläne ausgearbeitet, um den Katastrophenopfern zu helfen und die landwirtschaftliche Produktion möglichst schnell wieder in Gang zu bringen:
"Angesichts des Ausmaßes dieser Katastrophe dürfen wir uns nicht nur auf die unmittelbaren Rettungsarbeiten und auf die Katastrophenbekämpfung konzentrieren. Es reicht auch nicht aus, ausschließlich die Wiederherstellung der landwirtschaftlichen Produktion sicherzustellen. Wir müssen vielmehr langfristige Konzepte für die Landwirtschaft entwickeln. Wir wollen die Bauern vor allem in Hinblick auf den Einsatz moderner Technik und bei der Planung und Organisation stärker unterstützen. Selbstverständlich bemühen wir uns derzeit darum, dass die wichtigsten Agrarprodukte bald wieder angebaut und geerntet werden können."
Der Vertreter des chinesischen Handelsministeriums teilte am Donnerstag auf der Pressekonferenz außerdem mit, dass das chinesische Handelsministerium eine Reihe von Maßnahmen ergriffen habe, um ein breites Warenangebot in den Katastrophengebieten zu garantieren. Die Betroffenen seien weitestgehend mit dem Lebensnotwendigen versorgt. Die Warenpreise seien gegenüber dem Beginn der Schneestürme inzwischen wieder gesunken.

www.china-botschaft.de

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