Anne in China
Donnerstag, 8. November 2007
Und wie geht der Loewentanz?!
Die Legende vom Loewen stammt aus der Tang-Dynastie (618-907). Zu dieser Zeit traeumte ein Kaiser nach blutiger Schlacht von einem seltsamen Tier: Es war kleiner als ein Pferd, aber groesser als ein Hund. Es hatte einen wilden Blick wie ein Tiger, bewegte sich aber anders.
Der Kaiser konsultierte also seine Berater, die ihm erklaerten, dass es sich um einen Loewen handeln muesse.

Nach der naechsten erfolgreichen Schlacht traeumte der Kaiser exakt den selben Traum noch einmal. Darueber war er dermassen verwundert, dass er nun seine aeltesten und erfahrensten Berater konsultierte.
Diese konnten ihn beruhigen. Der Loewe sei ein Geschenk der Goetter an ihn.

Nach seiner Rueckkehr in den Palast und weiteren gewonnen Schlachten, wurden dem Kaiser ueberall ihm Land praechtige Feste gefeiert, aber er musste immerzu an das seltsame Tier denken und fragt deshalb, ob man solch ein Tier nicht aus Papier, Bambus und Stoff nachbauen koennte.

Auf der naechsten Schlacht nimmt der Kaiser den gebastelten Loewen mit an die forderste Front als Glueckssymbol. Auch diese Schlacht fuehrte zum Sieg.
Somit war der Loewentanz geboren.
Ueberall, wo der Loewe auftritt, soll er Glueck und Erfolg verbreiten.



Es gibt noerdliche und suedliche Loewen, die entweder aus Gebieten noerdlich des Yangzi oder suedlich des Yangzi stammen.
Auf meinem Foto ist ein suedlicher Loewe - ich bin ja auch im Sueden Chinas.

Geschichte des Loewentanzes: Vom Norden in den Sueden

Das erste Wesen, das gebaut wurde, erhielt den Namen "Loewe des Nordens". Erst viel spaeter mit der Machtuebernahme durch die Qing (1644), wurde auch im Sueden eine andere Art Loewe gebaut.
Die Han-Chinesen aus dem Norden, welche Anhaenger der vorherigen Ming-Dynastie waren, flohen als Rebellen in den Sueden Chinas. Um sich zu einigen und in der Oeffentlichkeit zu gruppieren, entwickelten sie eine neue Form des Loewentanzes: den "Loewentanz des Suedens".
Dieser wird aggressiver und heroischer als im Norden getanzt.

Ein Loewe besteht aus einem Kopf- und einem Schwanzteil, wird also von zwei Menschen getanzt.
Das Grundgeruest des Kopfes besteht aus Bambus oder Rattan und ist mit bemaltem Pappmasche ueberzogen.
Die Augen, Ohren und der Mund sind beweglich. Manchmal ist auch das Horn beweglich montiert.

Der Taenzer unter dem Kopf kann ueber Schnuere mit den Augen zwinkern und mit den Ohren wackeln. Der Mund wird mit der Hand geoffnet und geschlossen.

Im Nacken des Loewen ist ein Stoffteil befestigt, daunter versteckt sich der zweite Taenzer in gebueckter Haltung. Auf dem Ruecken sind keine langen Haare wie auf dem Kopf, sondern Schuppen.

Die Farbe des Loewen ist abhaengig von der Eigenschaft, welche der Loewe repraesentieren soll. Traditionell unterschieden werden die Loewen nach ihrem Alter oder nach bestimmten Helden, die sie darstellen sollen.
Z.B.: Ein langer, weisser Bart symbolisiert, dass es sich um einen aelteren Loewen handelt. Hat der Loewe einen vielfarbigen Koerper, so ist er weise und erfahren. Ist der Loewe aber schwarz und hat einen kurzen, schwarzen Bart, so ist er noch jung, aber kaempferisch.

Erfahrene Tanzschulen tanzen mit aelteren Loewen und neue mit jungen.

Zu den akrobatischen Hoechstleistungen der beiden Taenzer werden die grosse Drachentrommel, Becken und Gong gespielt.

Die Anlaesse, zu denen der Loewentanz aufgefuehrt wird, sind die gleichen wie beim Drachentanz (siehe Beitrag: "Wie geht der Drachentanz?!"

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Dienstag, 6. November 2007
Und.
Und aus den guten Vorsaetzen ist dann nichts geworden - spontan gings zum Geschaeftsessen.
Dort gab es Fischkopf und Krabben und Huehnerbeine und heissen Schnaps.
Danach habe ich gegen einen Extischtennisweltmeister Tischtennis gespielt und den Buergermeister von Taicang kennengelernt. Ein paar gute Tipps konnte ich abgreifen und alle meinten, ich solle oefter zum Training kommen.
Aber das geht natuerlich nicht, sonst will ja in Deutschland niemand mehr gegen mich spielen...
Das passiert also unter den Daechern der Huiyanglu.

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44. Woche - Die ganze Zeit nur gegessen... und?!
29.10.
Kaesespaetzle im Cafe 18

30.10.
Suppe bei Anne

31.10.
Essen im Stammlokal
Halloween-Party in einer chinesischen Disko namens SOS
Whiskey mit kaltem Gruentee getrunken - gesund

1.11.
Suppenladenpraesentation fuer Angela
Angela praesentiert mir ihre Lieblingsgeschaefte
Spardose gekauft
Wasser mit Kohlensaeure gekauft (das gibts hier naemlich eigentlich nicht und ne Dose kostet 40 cent... zum Vergleich: ein Kanister mit 20 Litern Trinkwasser kostet 1,8 cent)

2.11.
Japanisches All-you-can-eat: Sushi, Meijiu und Sake bis zum Abwinken
Danach Absturz in die Peter's Bar

3.11.
Shoppingversuch mit Anne und Joanne
Abschiedsparty von Thomas mit Original Doener im Garten mit Grillabendatmosphaere auf Bierbaenken im Zelt!

4.11.
Shopping gegen den kalten Taicanger Herbst: Winterstiefel (meine mitgebrachten ziehe ich naemlich aufgrund der dreckigen Strassen hier bestimmt NICHT an), dicke Jacke, dicke Socken, Muetze

momentane Temperatur in Taicang: ca. 15 Grad
gefuehlte Temperatur: 5 Grad, aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit, des Windes, der undichten Fenster und der mangelnden Heizung...

Unterhalb des Yangzi gibt es naemlich einfach auch mal keine Heizungen. Aber Wohnungen mit Fussbodenheizung sind jetzt voll im Kommen hier.
Langsam ist naemlich allen klar geworden, dass warme Luft nach oben steigt und dass heisse Luft aus der Klimaanlage zu blasen, nur kurzfristig einen heissen Kopf macht.

Ausserdem Abends:
Serioese Abschiedsparty von Peter in einem edlen Chinarestaurant mit 15 selbstauserkorenen Gaengen, dann anschliessendem Abstecher in die Greenfield oder Riverside Bar (beide Namen sind gelaeufig. Auf meiner VIP-Karte steht jedenfalls Riverside... Danke dafuer nochmal an Peter!!!)

Heute (Montag 45. Woche) ess ich jedenfalls nichts mehr.

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Mittwoch, 31. Oktober 2007
Wie geht der Drachentanz?!
Oefter berichtet hatte ich ja schon vom Drachentanz oder vom Loewentanz. Fuer alle, die sich fragen, was das eigentlich ist, kommt hier die Erklaerung.

Aber zunaechst: Was ist ein Drache?

Während der Drache in westlichen Mythen oft als unheilbringendes Wesen beschrieben wird, ist es beim chinesischen Drachen genau umgekehrt. Er wird dort als Glücksbringer verehrt. In beiden Fällen wird der Drache jedoch als Wesen mit übernatürlichen Kräften beschrieben. Wahrscheinlich entwickelten sich die Mythen von Drachen schon in der menschlichen Urzeit, um Naturgewalten und -phänomene zu erklären. Die Chinesen verehren den Drachen; der Drache symbolisiert Macht, Würde und Erfolg.

Was ist ueberhaupt genau ein chinesischer Drache?

Legenden besagen, dass die Drachen vor 6000 bis 7000 Jahren durch das Verschmelzen der Tierkreiszeichen einzelner Staemme zu einem maechtigen Gott entstanden sind:
Kopf wie ein Krokodil
Hoerner wie ein Hirsch
Koerper wie eine Schlange
Schuppen wie ein Fisch
Pranken wie ein Tiger
Klauen wie ein Adler
Augen wie ein Geist

Der chinesische Drache also:

Symbol für das Gute und Edle

Im ostasiatischen Raum gehört der Drache zu den am häufigsten dargestellten Fabeltieren. Vereinfacht verkörpert er die Gesetzmäßigkeiten der Natur, denen man mit Respekt und Ehrfurcht begegnen muss, will man ihnen nicht erliegen. Horcht man aber auf die Zeichen der Natur und lernt sie verstehen, ist sie einem wohlgesonnen und bringt Glück, das Gute und Edle ins Leben.

Der chinesische Drache ist ein sehr vielschichtiges, ursprünglich positives Symbol, das für Macht, Stärke, Weisheit, Glück und Fruchtbarkeit steht. Er repräsentiert die Kräfte des Yang, das positive, schöpferische, männliche Prinzip. Je grimmiger ein Drache dreinschaut, desto mehr Macht und Stärke symbolisiert er. Grimmiges und furchterregendes Aussehen steigert seine positive Energie, verstärkt die Kräfte des Yang und verleiht in diesem Sinne Mut, Kraft und Durchsetzungsvermögen. So ist es fast schon zwangsläufig logisch, dass der Drache das Symbol der Kaiser auf dem “Drachenthron” wird.

Die ältesten Darstellungen von Drachen werden auf ca. 5000 Jahre geschätzt. Schon früh verehren die verschiedenen Völker Chinas ihn als ein heiliges Wesen. Seine Erscheinungsformen sind sehr vielfältig, so gibt es unter anderem Fischdrachen, Vogeldrachen, Schildkrötendrachen, Schlangendrachen und mehr phantasievolle Arten. Die Darstellung des Drachen, wie wir sie heute als “typisch chinesisch” sehen, entwickelt sich erst im Laufe der Zeit erkennbar aus dem Schlangendrachen.

Eine frühe, sehr schöne taoistische Illustration bedeutet die drachen- oder auch schildkrötenköpfige Fledermaus. Fledermäuse wie Schildkröten stehen als Symbol für ein langes Leben oder Unsterblichkeit, die gleiche Symbolkraft wird dem Drachen zugeschrieben. Das Motiv der Verschmelzung von Drache und Fledermaus wird oft zwei- oder vierfach aus den Ecken eines Bildes heraus dargestellt, was seine Wirkung als Talisman verdoppeln oder vierfachen soll, denn dieser Drache bringt Gesundheit, Reichtum, Glück, Fruchtbarkeit und reiche Ernte, außerdem verleiht er Kraft, Mut, Stärke, Klugheit, Weisheit und vor allem ein langes Leben. Dieser Glaube reflektiert einen wichtigen Aspekt im Verhältnis zum Drachen, der auch in der Darstellung mit einer Kugel oder einem Edelstein in der Klaue, wie es bis heute zu sehen ist, seine Fortsetzung und Verstärkung findet: er hält die Perle der Weisheit und des langen Lebens.

Der Drache kann ebenso als “himmlischer Bote” auftreten, der die Wünsche und Hoffnungen der Menschen zum Himmel bringt und den göttlichen Segen zu den Bittstellern zurück. Anrufen darf die Götter aber über diesen himmlischen Boten nur der vorbestimmte Taopriester.

Als Herr der Meere, Seen, Ströme und vor allem des Regens zeigt der Drache sich nicht nur von seiner guten Seite, denn er wird auch für verheerende Unwetter sowie Flutkatastrophen und sogar Erdbeben verantwortlich gemacht. Das hat natürlich auch seine positiven Aspekte, vor allem die Bauern verehren ihn als Bringer des Regens, der für eine gute Ernte oft bitter nötig ist. Und damit wird er wieder zum Sinnbild von Wohlstand, Ansehen und Zufriedenheit, die einer guten Ernte entspringen. Es soll aber auch pfiffige Chinesen gegeben haben, die den Drachen extra reizen, damit er wütend wird und ein Unwetter verursacht, das die Reisfelder zerstört. Was die Reispreise in die Höhe treibt und wiederum zu Wohlstand, Ansehen und Zufriedenheit führt. Der Drache erfüllt seine Symbolik auch auf verschlungenen Wegen. Und um auf die Erdbeben zurück zu kommen: der Drache ist ferner Auslöser des Feng-Shui. In China macht man schon sehr früh geologische Beobachtungen und findet heraus, dass es sogenannte “Drachenlinien” gibt, die inzwischen als tektonische Verwerfungen erkannt sind. Beachtet man die Drachenlinien nicht, kann der Drache wütend werden, dass die Erde bebt. Also heißt es, nach den Geboten des Drachens bauen, wenn nicht alle Baukunst vergebens sein soll, und dabei gilt es ebenso, die unterirdischen Wasserlinien zu beachten, die ein Merkmal des Herrn des Wassers sind. So hat der Drache durch das Feng Shui Einfluss nicht nur bis heute, sondern sogar bis hier in den Westen, wo man durchaus eine gute Anzahl von Freunden dieser Lehre finden kann.

Im Vergleich dazu:

Der abendländische Drache

Symbol für das Böse und Macht

Bei den Germanen tauchen die ersten drachenähnlichen Darstellungen in der späten Völkerwanderungszeit auf. Sie erklären sich aus spätantiken römischen Vorbildern, denn zunächst erblüht in den antiken Hochkulturen des Mittelmeerraumes der Glaube an furchterregende Ungeheuer. Phantasiewesen aus verschiedenen Körperteilen mächtiger, bedrohlicher Tiere wie Raubkatzen, Schlangen und Adler, aus denen sich die Drachen entwickeln. Schon in dieser Zeit gelten sie als garstige Wächter, sind aber auch ein Symbol für Macht und Stärke. So wundert es nicht, dass sich der Drache in vielen Fahnen, Standarten, Wappen und Siegeln wiederfindet: als Ausdruck der überlegenen Herrschaft und Kraft.

In den germanischen Glaubensvorstellungen erscheinen zunächst Lindwürmer, die mit magischen Riten und Sagen verflochten werden, aber fast nahtlos in der Figur des Drachens ihre Fortsetzung finden. Seine vornehmliche Bedeutung findet er als feuerspeiendes Ungeheuer, als rasende Furie, die Schätze in tiefen Höhlen bewacht, die gesamte Umgebung verwüstet, gar ganze Rindviecher verschlingt aber auch vor Menschen nicht halt macht. In alten Sagen und Märchen werden auch Naturphänomene, Naturkatastrophen und drohendes Unheil dem Treiben eines Drachen zugeschrieben. Bevorzugt verspeist er hübsche Jungfrauen, die ihm geopfert werden, damit er Ruhe gibt und die Menschen sowie ihre Äcker und Städte zufrieden lässt. Das Bild des Drachens gilt als Wüterich, trotzdem spricht man ihm Intelligenz, Gewitztheit und Listigkeit zu. So hat er in vielen Sagen durchaus die Jungfrauen gar nicht gefressen, sondern sie mit so gar nicht in das Drachenbild passender zärtlicher Hingabe beschützt und umsorgt. Das Verhältnis zwischen Drache und Jungfrau wird oft als intimes, nahezu erotisches Verhältnis beschrieben. Trotzdem, der Held in allen Sagen und Mythen ist nie der Drache, sondern immer der Drachentöter, der Land und Menschen von dem Unwesen befreit. Auch die Jungfrauen. Wie überliefert ist, manches Mal gegen ihren Willen.

Mit der Verbreitung des Christentums findet der Drache eine unrühmliche Rolle in Form von furchterregenden Mischwesen, die in der Bibel als Synonym für böse Mächte gelten. In der Offenbarung Johannes wird er zum Sinnbild des Bösen, gleichgesetzt mit Satan, dem Teufel. Der Kampf der heiligen Ritter mit dem Drachen symbolisiert im Grunde den Kampf mit dem Heidentum. Als Bekämpfer der heidnisch germanischen Glaubensvorstellungen und Sieger über den Drachen genießt der Erzengel Michael seit dem frühen Christentum große Verehrung. Ebenso der Hl. Georg, dessen allegorischer Kampf mit dem Drachen im Abendland zu einer historischen Begebenheit umgedeutet wird.

Tatsächlich glaubt man an Drachen als real existierende Wesen. Angeregt wird die Phantasie immer wieder durch Knochenfunde in Höhlen, paläontologische Funde von ausgestorbenen Riesensäugern und Reptilien werden noch bis in das 18. Jahrhundert dem Drachen zugeordnet.

Abgesehen von einigen Kindererzählungen, als Beispiel die weise Frau Mahlzahn in “Jim Knopf und die wilde 13” von Michael Ende, oder das bekannte wie beliebte Musical für Kinder “Tabaluga” von dem Musiker Peter Maffay, bleibt der Drache bis heute ein Unwesen. Schaut man in ein aktuelles Lexikon für Synonyme, findet man als Entsprechungen: Lindwurm, Ungeheuer, Furie, Untier, Megäre, Hausteufel, Xanthippe, Keiferin, Reibeisen.

Zumindest liefert der Drache im Abendland Stoff für viele Heldensagen, beständig bedeutet er das Böse und die Macht, die im heroischen Kampfe überwunden wird.

Im Gegensatz zu den europäischen Drachensagen wird der chinesische Drache jedenfalls stets als ein sehr weises, friedfertiges Wesen angesehen, dem Achtung und Ehrfurcht gebührt.

Kinder, die im Jahr des Drachen geboren werden, gelten als stark, entschlossen und kuehn.
Eltern, die ein Kind im Jahr des Drachen bekommen, versprechen sich davon Glueck und Reichtum.

Der Drachentanz

Der Drachentanz war bereits in der Song-Zeit (960-1279 n. Chr.) sehr populär und ist es bis heute geblieben. In China wird der Drachentanz also schon seit mehr als 1000 Jahren gepflegt und entwickelt. Er wird dort zu Neujahr und anderen festlichen Anlässen aufgeführt. Der Drache besteht aus mit Stoff bedeckten Skelettsegmenten aus Holz, die an Stöcken von den Kung Fu Schülern bewegt werden. Der Stoff ist mit Spiegeln und Verzierungen versehen. Auch der Kopf des Drachen ist ein mit Stoff bedecktes Bambusgerüst. Der Unterkiefer ist beweglich und kann auf und abschwingen.

Im Drachentanz werden die Bewegungen und Anstrengungen des Drachen auf der Jagd nach der Perle der Weisheit dargestellt. Diese wird ebenfalls von einem Kampfkünstler vor dem Drachen hergetragen. Das dient auch zugleich der Koordination der Choreografie.

Begleitet wird der Drachentanz von charakteristischen Trommel- und Beckenrythmen, die ebenfalls die Choreographie unterstützen sollen.

Und das ist deshalb so:

Ein kleines, friedliches Dorf in China wird eines Tages von boesen Geistern und Daemonen heimgesucht. Selbst die mutigsten Maenner konnten das Dorf nicht befreien und die tapfersten starben klaeglich im Kampf.

Ein kleiner molliger Moensch aber sah es als seine Pflicht an das Dorf zu retten und weil ihm klar war, dass er alleine nichts gegen die Daemonen ausrichten kann, machte er sich auf den Weg zu den hohen Himmelsbergen um den dort wohnenden Drachen aufzusuchen, der als furchtlos galt und vor nichts zurueckschreckte.

Der Drache willigte sofort ein zu helfen als er sah, was der Moench fuer eine beschwerliche Reise gehabt hatte und machte sich unverzueglich ins Dorf auf.

Der Drache erreichte das Dorf am Tag des Neumondes mit laut-wirbelnden Trommelschritten und Knallkoerpern. Die Daemonen erschrecken, aengstigten sich und fliehen aus dem Dorf. Alle rannten schreiend weg, weil das Dorf so laut vor Musik war.
Zum Schluss ist lediglich der Anfuehrer der Daemonen noch da und liefert sich einen erbitterten Kampf gegen den Drachen.
Doch der Moench fluestert dem Drachen eine List ins Ohr und dadurch kann der Drache den Geisterboss auffressen.

Somit kehrten Frieden und Ruhe zurueck ins Dorf und die Dorfbewohner veranstalten ein grosses Fest fuer den Moench und den Drachen, auf dem alle zu Trommelschlaegen tanzen.

Der Drachentanz auf Neujahrsfesten, Hochzeiten, Geburtstagen, Geschaeftseroeffnungen und anderen wichtigen Ereignissen mit lautwirbelnden Trommeln, Chinaboellern und Feuerwerk aufgefuehrt um boese Geister fernzuhalten.

Ueberall dort, wo der Drache auftritt, schenkt er den Menschen Glueck und Zufriedenheit.

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Yixing 宜兴 27.-29.10.
Am Samstag nachmittag sind Herr Li und ich nach 2-stundiger Autofahrt in Yixing angekommen.

Dort wurden wir zunaechst von alten Geschaeftspartnern empfangen, die vorher schon eine Verhandlung gehabt hatten, das heisst ein Geschaeftsessen, das heisst, dass sie schon vor uns betrunken waren.

Dann sind wir weiter ins Hotel gefahren. Ich hab mein bisher tollstes Gastgeschenk bekommen: eine original Spezialteekanne aus Yixing. Wenn man 10 Jahre in ihr Tee gekocht hat, braucht man keine Teeblaetter mehr hineingeben und sie kocht nur mit heissen Wasser den besten Tee.
Das werde ich natuerlich testen.

Beim Abendessen war ich diesmal der wichtigste Gast und durfte die Geschwindigkeit des Essens bestimmen und allen auftun.
Unter anderen kam dann auch das auf den Tisch:

Ein lebender, um Luft kaempfender Goldfisch in einem umgedrehten Weinglas.
Aber nur zur Deko. Normalerweise gibt es keine Tischdekoration, die Speisen sind schon Zierde genug.
Jedenfalls habe ich mich bei diesem Gang darum gekuemmert, dass der Teller schnellstmoeglich leer gegessen war und abgeraeumt werden konnte.

Dann gab es auch wieder mein Lieblingsspezialessen:
Eine Krabbe!
Mittlerweile bin ich schon ganz gut darin geuebt sie mit Zaehnen und Haenden aus einander zu nehmen.
Zuerst sieht sie noch so aus

und wenn man fertig ist so


Dann bin ich mit Herrn Li in eine Karaokebar gegangen und musste "My heart will go on" und lauter chinesische Lieder, die ich nicht kannte, singen.

Am naechsten Morgen war dann die Eroeffnungsfeier.
Und das geht so:
Zunaechst wurden wir mit Bussen durch die gesperrten Strassen chauffiert. Dann wurden alle am Park abgesetzt und durften vorbei an vielen Attraktionen zur Festwiese auf dem roten Teppich wandeln. Unter anderem gab es folgendes zu sehen

trommelnde Frauen

tanzende Schuelerinnen und mit Lamettaboegen wedelnde Schuelerinnen

rote Tuecher schwenkende Schuelerinnen

viele Reden ueber die Schoenheit und Oekonomie Yixings

und natuerlich ein vielfaeltiges Feuerwerk
(Das ist uebrigens Herr Li von der Seite.).

Dann gab es einen Rundgang durch den Park und danach sind Herr Li und ich shoppen gegangen, weil er zu spaet festgestellt hatte, dass wir einen Tag laenger bleiben mussten.
Und nach den Geschaeftsessen kann man die Hemden meistens wirklich nicht noch einmal anziehen, ohne sie vorher gruendlichst gewaschen zu haben.
Dann waren wir bei verschiedenen Vortraegen, die insgesamt zusammen eine Stunde und vierzig Minuten dauerten und alle vom Wirtschaftsstandort Yixing handelten und das war dann die Umweltkonferenz gewesen.

Danach sind wir nochmal zu unseren Geschaeftspartnern gefahren, Kontakte pflegen.
Die haben sich dann vielfach entschuldigt und mir ganz teuren Tee geschenkt. Dabei fand ich das am allercoolsten, dass die am Vortag so lustig gewesen waren. Zu trinken gabs dann erstmal nur Tee, traditionell zubereitet (ich weiss jetzt, wie ich theoretisch meine Teekanne verwenden muesste - sehr umstaendlich), aber spaeter wieder Schnaps aus Weinglaesern...
aber das war auch gut so, denn ich musste Schnecken und ein Fischauge essen (aber eigentlich hab ich nur so getan, aber psst!!!)

Dann haben wir noch eine Rundfahrt zum Yixinger Hafen gemacht, da war dann die Stadt doch noch ganz schoen, und in der Lobby geschaeftliches geklaert.

Am naechsten Morgen ging es nach dem Fruehstueck zurueck nach Taicang.

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Montag, 29. Oktober 2007
太仓 20.-26.10.
Auch hier werden noch Fotos folgen.

20.10.
Wohnung zum ersten Mal geputzt
Party mit Anne, Simon und Tobi in der Greenfield Bar


21.10.
Verkatert beim Mega-Brunch in Kunshan (Danke an Peter!!!)

Internationaler Gottesdienst in Shanghai (weil alle Zuege ausgebucht waren, mussten wir da mit dem Horrortaxi hinfahren)
Liebe Marlen: Alles Gute zum Geburtstag!

Schaerfer gings nicht...
Gruesse nach 无锡 und 北京!!!

22.10.
3-stuendige Fahrradtour durch Taicang bei Nacht

23.10.
Pop-Gala am Taicanger Hafen, d.h. 25000 Besucher in 400 Bussen (man konnte aufgrund verschaerfter Sicherheitsbestimmungen nur mit den speziellen Bussen die auf gesperrten Strassen hintereinander dorthin fahren - das ist hier immer so bei Events), 2500 Polizisten und 80 Toiletten...
die chinesischen Megastars aus den Charts praesentieren sich bei eisigem Wind dem sitzenmuessenden, frierenden Publikum, dass seit mehreren Stunden auf Gartenstuehlen verharren muss.
In China bedeutet das Megastimmung und wird Life im Fernsehen uebertragen ;)
War um 15:00 dorthin losgefahren und war 1:30 wieder in meiner Wohnung.

24.10.
Erster Praktikantenstammtisch in Taicang in der Bar Edelweiss
Viele Pommes gegessen

Auf diesem Bild sieht man Tobi, Angela und mich in der Bar Edelweiss beim Praktikantenstadl.


Auf diesem Bild sieht man eine ordentliche Portion Pommes.


25.10.
Eroeffnungsfeier einer deutschen Tochterfirma in Taicang mit Feuerwerk, Drachentanz, Trommelwirbel und Weisswurst und Brezeln
Fitnessabend mit Anne und Maik


26.10.
Ausgeschlafen bis um 12:00
Herr Li und ich hatten uns mal frei genommen...
Simons Abschiedsparty :(

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Changshu 常熟 18./19.10.
Nach einem Abend in Taicang mit Essen in der Araltankstelle und Kennenlernen von DAS Gif, bin ich am naechsten Tag mit der Frau von Herrn Li zusammen abgeholt und nach Changshu chauffiert worden. Dort sollte am naechsten Tag eine Modemesse eroeffnet werden.



Changshu ist bisher die schoenste Stadt, die ich besucht habe.
Es gibt dort einen wunderschoenen riesengrossen Landschaftsgarten und man kann einen Teil der Grossen Mauer besichtigen. Da fahr ich also auch nochmal hin.

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Suzhou 苏州16./17.10.
Nach nur einem Abend in Taicang mit Abendessen in der Huiyanglu mit Anne und Peter, Spaziergang durch Taicang mit zusaetzlich Simon und Tee im Dio Cafe fuhr ich morgens mit dem Bus nach Suzhou, dem Venedig des Ostens...

Zu den Besprechungen kam ich erstmal zu spaet, weil erst der Bus Verspaetung hatte und sich deshalb an jeder Strassenecke jemand absetzen lassen wollte, weil er ja sonst zu spaet zur Arbeit gekommen waere...

Suzhou ist eine sehr schoene Stadt und ebenso herzlich wurden wir dort empfangen (Meter Bier trinken...). Ich werde dort auf jeden Fall noch einmal hinfahren.

Zum Abschluss waren wir zu einer Audienz bei der Buergermeisterin eingeladen. Diese hat mir dann ein seidenes Nachthemdchen geschenkt. Denn Suzhou ist ja bekannt fuer seine Seidenproduktion ;)

Mein bisher einziges Foto aus Suzhou: Vorm Hotel.

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Messe in Shanghai (08.-15.10.)
Vom 10.10.07 bis zum 13.10.07 war die PTC Asia in Shanghai - eine Messe fuer Maschinenbau mit allem drum und dran.
Auch wir hatten uns einen Stand reserviert und extra dafuer kamen am 08.10. aus Deutschland unsere Experten angereist.
Leider war unser Austellungsstueck nicht rechtzeitig durch den Zoll gekommen und somit war unser Stand etwas unauffaellig... bis auf Frau Tao und mich natuerlich, die wir ihn die ganze Zeit aufopferungsbereit betreuten.


Tao Lili praesentiert uns unsere zusammengebundenen Taschen.

Ueberall sind Polizisten rumgelaufen und haben einen an die Sicherheitsbestimmungen erinnert. Dazu gehoerte auch, dass man keine Handys auf den Tisch legen durfte und dass alle Gegenstaende mit roten Baendern zusammengebunden sein mussten.
Das Zusammenbinden erledigten die Polizisten fachkundig vor Ort und weil die Baender abfaerbten, waren ihren weissen Handschuhe immer rosa.

Frau Tao und ich haben zusammen in einem Bett unter einer Bettdecke schlafen muessen, weil wir vergessen hatten, dass sie mitkommen wuerde... aber das war ganz lustig so weit.

Am Dienstag musste ich noch einmal zurueck nach Taicang fahren. Dort hatten wir unsere Prospekte vergessen.

Nach Messeende bin ich immer mit der Delegation mit dem Taxi durch Shanghai gefahren, habe mir alle Sehenswuerdigkeiten angeschaut (wir haben sogar eine Hafenrundfahrt bis raus auf den Yangzi gemacht.) und habe fast nur Western Food gegessen. Jetzt verstehe ich, warum alle immer sagen, dass sie das Essen in China nicht vertragen haetten. Wahrscheinlich haben sie nur die westliche Kueche "genossen"...


Yu-Garten in Shanghai
Auf den Strassen ein Gewimmel von Haendlern und Touristen - in den Tempeln Stille und Abgeschiedenheit.

Der yuyuan ist eine daoistische Tempelstadt.
In den Tempeln wird fuer die anderen gebetet und dazu werden Raeucherstaebchen angezuendet und Lebensmittel geopert.
Eine Chinesin hat uns angsprochen, dass wir uns von den Opfern vor einer Gottheit nehmen sollten und es essen muessen. Ich hab gemeint, dass wir doch nicht die Opfer stehlen koennten. Sie meinte, dass wenn wir die Opfer der anderen essen wuerden, diese Menschen alle fuer uns beten wuerden und drueckte uns Bonbons in die Hand und meinte, dass diese besonders lecker waeren. Dann haben wir die Bonbons gegessen und sie hat bei der Gottheit fuer uns gebetet und sich dann bei uns bedankt.

Am Donnerstag waren wir beim Empfang vom Generalkonsulat in Shanghai.


Am Samstag haben wir die Hafentour gemacht.
Hier sieht man das sich im Bau befindende hoechste Gebaeude der Welt. Daneben steht das ehemals groesste Gebaeude der Welt, der Jinmao-Tower. Aber dann gab es auf Taiwan ein groesseres Haus und das ist Anlass genug die gute Sicht vom hoechsten Gebaeude mit einer Baustelle zu verbauen...

Die Christina beim Blick auf dem Shanghaier Hafen
Gruesse nach Elsterwerda!

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Zeitumstellung!
Jetzt bin ich euch sieben Stunden voraus!!!

In China gibt es naemlich keine Zeitumstellung. Und ueberhaupt gibt es in China nur eine einzige Zeitzone, Peking, obwohl es so ein grosses Land ist.

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Samstag, 27. Oktober 2007
Fotos folgen
05.10.07
Ich treffe meine Vorgaengerin Roh Pin Lee in Taicang.
Sie kommt aus Singapur und studiert in Sachsen in Freiberg. Sie hat mir den besten Imbiss in der Huiyanglu gezeigt: DEN SUPPENLADEN!!!
DANKE ROH PIN!!!

Hier gehe ich jetzt mehrmals die Woche hin und schleppe immer alle mit und die Verkaeufer wissen schon genau, wie ich meine Suppe am liebsten mag ;)
Das geht naemlich so: Man geht da rein und sucht sich aus der Kuehltruhe die Zutaten aus, die man heute gerne essen moechte. Verschiedene Sorten Gemuese, Nudeln, Fleisch, Tofu, Fisch... alles. Und dann wird die Suppe in einem kleinen Sieb in einem grossen Topf gekocht und zum Schluss nach Belieben gewuerzt.

Ausserdem hat mir Roh Pin erklaert, was ich hier alles so machen muss:
Buchhaltung auf chinesisch und Uebersetzungen. Ich bin jetzt schon ganz oft alleine zu verschiedenen Behoerden und zur Bank gegangen!

Aber das ist nicht so schwierig. Die meisten Mitarbeiter sind sehr zuvorkommend und so bald sie erkennen koennen, was ich ueberhaupt moechte, erledigen sie alles fuer mich...

Am Abend waren wir in einer Art Garage ganz lecker Essen (ich kannte das Restaurant schon, weil ich dort schon einmal mit Herrn Li und Maggie gegessen hatte), nachdem wir ganz lange auf Simon warten mussten ;) Die Laowai-Crew war naemlich erst am spaeten Nachmittag aus Suzhou zurueckgekehrt.
Danach wir uns alle beim Simon in der Wohnung getroffen.

06.10.07
Am naechsten Tag ist die Laowai-Crew ziemlich geschlossen nach Shanghai gefahren.
Ich wollte mir Kleidung fuer die Messe kaufen, weil ich mir nicht sicher war, ob die Kleidung, die ich mitgebracht hatte, reichen wuerde.
Ich hatte Herrn Li gefragt, wie lange ich nicht in Taicang seien wuerde und er hatte geantwortet, dass ich mal fuer eine Woche packen solle. Ich koenne ja auch auf dem Hotelzimmer waschen...
In Shanghai haben wir uns von Roh Pin verabschiedet. Sie ist jetzt wieder in Deutschland. Liebe Gruesse an dieser Stelle ;)


07.10.07
Und am naechsten Tag bin ich nochmal mit Anne zusammen nach Shanghai gefahren...
wir konnten am Samstag einfach nicht alles tragen, was wir haben wollten ;)

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Mittwoch, 24. Oktober 2007
Hier arbeite ich
Das ist die Shanghai Dong Lu. In dieser Strasse ist mein Buero.

Wie die meisten Strassen hier ist sie baufaellig. Aber im Unterschied zu den anderen wird sie neu gemacht...

Das Buerogebaeude, in dem mein Buero ist (im 10ten Stock)





Impressionen aus dem Buerofenster



Zwischen den Hochhaeusern sieht man die Strasse, in der ich wohne: DIE HUIYANGLU!!!

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Taicang Village Tag 2 - Das Fest
Nach einer Nacht auf einer Bambusmatte (sehr zu empfehlen) und 2 schnarchenden Chinesinnen in einem Zimmer (nicht zu empfehlen; 2 Haustuerschluessel waren am Tag abhanden gekommen, deswegen wollte niemand alleine in einem Zimmer schlafen... ich im Nachhinein schon), waren auch schon fast alle Gaeste eingetroffen und bereiteten das Mittagessen vor.

In dem Mehlbottichen fuer die Teigtaschen (jiaozi 饺子)haben dann spaeter alle kleinen Kinder gespielt.

Nach dem Mittagessen (ca. 20 Speisen) sind wir noch einmal raus zum Yangzi gefahren, um Fotos zu machen.
Diesmal in Begleitung von Maggies Bruder, dessen Verlobten, deren bloeden Fusshupe und einer 12-jaehrigen Cousine.













Als wir zurueckkamen gab es dann auch schon Abendbrot - nochmal um die 20 Gaenge...



Diesmal gab es auch so interessante Gerichte wie Riesenkrebse aus dem Yangzi und komplette Babyvoegel. Von den Krebsen bin ich mittlerweile Fan, aber die Babyvoegel habe ich immer noch nicht probiert. Viele Chinesen essen sie aber auch nicht.
Und dafuer gibt es eine gute Ausrede:

Weil ja die kleinen Voegel nicht kaputt gehen duerfen um heile auf dem Teller zu landen, kann man sie nicht abschiessen oder fangen und tot schlagen. Deshalb werden sie vergiftet. Giftiges Gas wird versprueht und die aus dem Nest fallenden Voegel werden mit Netzen aufgefangen. Und weil die kleinen Koerperchen das Gift ja schlecht abbauen koennen, wenn sie tot sind, isst man mit so nem Vogel auch immer ne Portion Gift mit...


Auf diesem Foto nimmt sich das kleine Maedchen ihren fuenften Babyvogel!

Nach dem Essen wurde ich noch zum Fruehlingsfest eingeladen und dann gings wieder zurueck nach Taicang city.

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Taicang Village Tag 1
Weil die Stadt eh ueberlaufen war, bin ich aufs Land geflohen. Dorthin hatte mich Maggie, eine Arbeitskollegin von Herrn Li, zu einem Familienfest eingeladen und hat mir ihre Familie und ihren Geburtsort vorgestellt.

Maggie vor ihrem Bauernhaus
So sehen alle Haeuser in den Doerfern hier aus.


Eine ihrer Omis aus dem Dorf
Ein Dorf ist wie eine Familie.

Sie hat fuer mich dieses Essen vorbereitet:

Das ist eine Art Nuss, die im Yangzi unter Wasser waechst. Man muss die dunkle Schale knacken um an die weiche, helle Nuss zu kommen. Sehr lecker!
Die Pflanzen baut die Frau direkt vor ihrer Haustuer an. Diese fuehrt naemlich direkt zum Wasser. Und genau da bin ich jetzt:

Das sind die Blaetter von den Nuessen.

Kurz bevor ich den Arm ins Wasser halte, um zu gucken, was passiert...

...ich hatte eine Woche lang im Gesicht, an den Armen und Fuessen Ausschlag ;)


Das ist der richtige Grossvater von Maggie.
Er bereitet Zuckerrohr fuer uns zum Essen vor.


Und das isst man so:

Die dicke,faserige, gruene Schale mit den Zaehnen so runter reissen. Dann von dem weissem Staengel abbeissen und so lange draufrumkauen, bis keine Fluessigkeit mehr drin ist. Den trockenen, sproeden Rest wieder ausspucken, nicht runterschlucken!!!
So trinken die Leute quasi auf dem Dorf. Sie nehmen kaum zusaetzlich zu den Zwischenmahlzeiten, die aus frischem Obst und Gemuese bestehen, andere Fluessigkeiten zu sich. Das war fuer mich ziemlich ungewohnt. Und durch die hohen Temperaturen war ich die ganze Zeit ziemlich durstig...


Ich vor einem trocknendem Haufen Baumwolle.

Die Menschen im Dorf Taicang produzieren zwar fuer den Eigenbedarf, verkaufen aber den Grossteil ihrer Waren auf Maerkten an der Strasse an Zwischenhaendler.

Waehrend ich mir das Dorf angeschaut habe und abends eine Tour auf dem Mofa mit Maggie, ihrer Cousine und dessen Mann zum Yangzi unternommen habe, laufen im Dorf schon die Vorbereitungen fuer das morgige Familienfest auf Hochtouren.

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Dienstag, 23. Oktober 2007
Chinesische Hochzeit und Essen!
Am naechsten Tag hat mich Evan zur Hochzeitsfeier eines Arbeityskollegen mitgenommen.
Das war sehr lustig. Wir sassen an einem Tisch mit aelteren Damen und Herren und einem kleinen Maedchen. Die fanden mich natuerlich wieder spannend und haben viele Fotos gemacht (aber auch mal vorher gefragt).
Hier ist es naemlich so, dass von den 老外 laowais, was so viel wie Auslaender heisst, immer Fotos gemacht werden, weil sie so grosse Augen haben oder weil sie einfach nur komisch aussehen ;)
Das kleine Maedchen hat mir immerzu Bonbons geschenkt und immer "hello" gesagt. Mehr konnte es noch nicht, war ja erst vier oder so.
Dann fing die eigentliche Festivitaet an: Das Essen.
Mindestens 30 verschiedene Gaenge mit saemtlichen Spezialitaeten. Und das fuer mehr als 100 Besucher!
Ich musste dann Schildkroete essen. Und die Suppe davon schmeckt echt lecker, aber das Tier selbst... naja.
Waehrenddessen gingen der Braeutigam und die Braut an jeden Tisch, stiessen mit allen an. Die Maenner mussten eine Zigarette von der Braut angesteckt rauchen und Schnaps trinken. Die weiblichen Gaeste, und so auch ich, bekamen 10 Dosen Kokosmilch geschenkt. Warum auch nicht.
Nach dem letzten Gang sind dann alle sofort aufgestanden und gegangen. Und das war das Hochzeitsfest. Beendet um 14:00.

Dass das Essen langsam vorbei geht, erkennt man an der Folge der Speisen:

zunaechst ein ganzer Fisch
Er guckt denjenigen an, der bezahlen muss oder der allerwichtigste Gast ist. Der muss dann auch den Fisch an die anderen aufteilen. Wer ganz oben in der Hierarchie steht, bekommt auch als erstes Essen. Ich bin immer ganz oben mit dabei, weil ich ein Gast bin, der weit angereist ist.
Der Fisch hat auch eine symbolische Bedeutung: Er soll den am Festmahl Teilnehmenden Reichtum und Gesundheit bringen und erhalten. Weil man beim Fisch immer etwas ueberlassen muss, hat man symbolisch betrachtet auch immer Geld und Gesundheit ueber.

dann eine Suppe (die kann aber auch mal vor dem Fisch kommen und dann noch eine zweite)

und dann Obst

Wenn die wichtigste Person am Tisch fertig ist, muessen alle anderen auch fertig sein. Man muss sich also immer mit Essen beeilen. Die wichtigste Person darf sich ja als erste bedienen. Wenn sie dann aufsteht, muessen alle anderen mit aufstehen und das Essen ist vorbei.

Reis wird dann auch nicht mehr gereicht, denn alle sind auch so schon satt.
Reis gilt als Essen fuer arme Leute. Deswegen wird er bei wichtigen Essen erst ganz zum Schluss und nicht als Beilage gereicht. Nur, wer nicht satt geworden ist, benoetigt Reis. Das ist aber ein Zeichen dafuer, dass der Gastgeber seine Gaeste nicht gut verkoestigt hat. Und das kommt nicht vor :)

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Nationalfeiertag 01.10.2007

Am Nationalfeiertag war ich mit Maggie und Evan in Taicang shoppen. Am Nationalfeiertag gibt es naemlich in allen Geschaeften ganz besondere Nationalfeiertagsangebote. Deswegen gehen alle Chinesen am Nationalfeiertag erstmal shoppen, bevor es ein reichhaltiges Abendessen gibt.


Shoppen geht so: Man schnappt sich einen gutmuetigen Chinesen, der eigentlich gar nichts einkaufen moechte, aber zum Tragen der Taschen, zum einen auf dem Fahrrad mitnehmen und zum Mittagessen bezahlen dann doch ganz gerne mitkommt... ich hatte ja ein bisschen ein schlechtes Gewissen, aber das machen hier wohl alle so - sah zumindest so aus.


Danach sind wir zu Maggie gegangen, haben die Gala von der Partei angeguckt, auf der Buerger mit besonderen Verdiensten ausgezeichnet werden und es gab das folgende reichhaltige Abendessen:

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Hello again!
Hallo ihr Lieben!
Es tut mir leid, dass ich mich hier so lange nicht gemeldet habe, aber in Taicang und Umgebung gibt es viel fuer Praktikanten zu tun...
Mir geht es also sehr gut hier. Das Kakerlakenproblem habe ich scheinbar in den Griff bekommen und nutze nun alle Zimmer meiner Riesenwohnung, nachdem ich sie am Samstag zum ersten Mal reinigen konnte... so wenig Zeit habe ich! ;)
Ansonsten werde ich jetzt einmal chronologisch rekonstruieren, was ich waehrend meines ersten Monats in China (ueberwiegend war ich naemlich gar nicht in Taicang) so gemacht habe.


Und so trocknet man hier Waesche.

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Sonntag, 30. September 2007
Anne puempelt
Wenn ihr hier auf das Bild klickt, koennt ihr ein Video angucken, wie ich mein verstopftes Klo puempele.

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Samstag, 29. September 2007
Woche Nr. 1 mit Mondfest
Mein Haus aus meinem Garten raus fotografiert.

Das Problem mit den Kakerlaken ist vorerst gut geloest. Es gab da zwar ein kleines Missverstaendnis bzgl. der Anwendung des Insektensprays, aber ich bin von dem Resultat sehr ueberzeugt.
Ich hatte Herrn Li so verstanden, dass ich alles einspruehen soll (mit geschlossenen Fenstern und Tueren!), dann zur Arbeit gehe, waehrend alles einwirkt und abends, wenn ich nach Hause komme, nur noch mal kurz durchlueften brauche.
Mit "alles" meinte er aber die Kakerlaken. Aber die waren ja nicht so einfach zu finden. Also habe ich praeventiv die ganze Wohnung vollgesprueht und die Dose leer gemacht...
Bisher sind die noch nicht wiedergekommen.

Am Dienstag war Mondfest. Und das geht so:

Der 15. Tag des 8. Mondmonats (etwa im Oktober nach dem Gregorianischen Kalender) ist das Mondfest (im Chinesischen: Mittherbstfest) in China.

Das Mondfest hat eine lange Geschichte. Im Altertum opferten die Kaiser im Frühling der Sonne und im Herbst dem Mond. Schon in den Geschichtswerken aus der Zhou-Dynastie (ca. 11. Jahrhundert-256 v. Chr.) ist das Wort „Mittherbst“ zu finden. Später folgten die Adligen und Literaten dem Beispiel der Kaiser und bewunderten im mittleren Herbst den hellen Vollmond. Später entwickelte sich diese Sitte im Volk zu einer traditionellen Aktivität. In der Tang-Dynastie (618-907) entstand das Mondfest. In der Ming- und der Qing-Dynastie (1368-1911) ist es eines der wichtigsten Feste Chinas geworden.

Nach der Volkssage rührt das Mondfest von der folgenden Legende her: In grauer Vorzeit gab es im Himmel zehn sengende Sonnen. Die Kulturen waren welk, so dass das Volk in bitterer Not lebten. Ein kräftiger Held namens Hou Yi bestieg den Gipfel des Kunlun-Berges, spannte den Bogen und schoss auf einmal neun Sonnen herunter. Er befahl der letzten Sonne, jeden Tag pünktlich auf- und unterzugehen, was dem Volk zum Wohl gereichte. Deshalb wurde er vom Volk verehrt und respektiert. Viele Leute, darunter Peng Meng, gingen zu ihm in die Lehre.

Hou Yi hatte eine schöne Frau, die Chang'e hieß. Eines Tages ging Hou Yi zum Kunlun-Berg, um einen Freund zu besuchen. Dort traf er auf die Himmelskaiserin. Diese gab ihm ein Lebenselixier und sagte ihm, wenn er das Elixier eingenommen habe, werde er unsterblich sein und zum Himmel steigen können. Da er es nicht übers Herz bringen konnte, seine Frau im Stich zu lassen, gab er seiner Frau das Elixier zur Aufbewahrung. Seine Frau steckte das Elixier in ein Kästchen, was aber von Peng Meng gesehen wurde.

Eines Tages nutzte Peng Meng die Gelegenheit der Abwesenheit von Hou Yi und zwang mit dem Schwert Chang'e, das Elixier herzugeben. Da sie wusste, dass sie Peng Meng nicht entkommen konnte, verschluckte Chang'e das Elixier. Sogleich flog sie aus dem Fenster zum Mond, und Peng Meng musste fliehen.

Nach Hause zurückgekehrt, wusste Hou Yi darüber Bescheid. Er war tief traurig und rief zum Himmel den Namen seiner Frau. Erstaunt entdeckte er, dass der Mond dieses Tages besonders hell und rund war und dass es im Mond den Schatten eines Menschen gab, der Chang'e sehr ähnlich aussah. Er eilte mit aller Kraft dem Mond nach. Doch sosehr er sich Mühe gab, er konnte ihn nicht einholen.

Hou Yi dachte jede Nacht an seine Frau. Er ließ im Hintergarten, wo sich Chang'e oft aufgehalten hatte, einen Tisch mit Weihrauchstäbchen und Früchten, die Chang'e gern aß, aufstellen, um Chang'e im Mondpalast zu opfern. Als die Leute davon erfuhren, dass Chang'e zum Mond geflogen war, stellten sie auch im Mondschein einen Tisch mit Weihrauchstäbchen und beteten zu Chang'e. Seitdem verbreitete sich diese Sitte im Volk.

Das Mondfest hat viele Sitten, die von Ort zu Ort variieren. Sie drücken alle den heißen Wunsch der Menschen nach einem glücklichen Leben aus. Die wichtigsten von ihnen, die bis heute beibehalten werden, sind die Bewunderung des Mondes und das Speisen von Mondkuchen.

Am 15. Tag jedes Mondmonats hat man Vollmond. Am 15. Tag des 8. Mondmonats ist der Mond besonders hell und rund. Nach dem Mondkalender ist diese Zeit Herbst, wo Getreide und Obst reifen. Am Abend des Mondfestes sitzen Blutsverwandte oder Freunde zusammen, um den Mond zu bewundern. Am Mondfest jedes Jahres werden an verschiedenen Orten viele Veranstaltungen zur Bewunderung des Mondes organisiert.

(China.org.cn, 31. Dezember 2003)

Ich musste auch ganz viele Mondkuchen essen. Anfangs fand ich das noch ganz witzig, aber dann habe ich staendig welche geschenkt bekommen von meinem Chef und von Kunden, die ins Buero gekommen sind. Jeder hat mir so ein Teil in die Hand gedrueckt, ich wusste schon gar nicht mehr wohin damit. Und das schlimmste war, als mein Chef am Tag nach dem Mondfest auch noch seine restlichen Mondkuchen zum Mittag mitgebracht hat. Es ist immernoch einer im Kuehlschrank.

Ich im Buero mit dem letzten aller Mondkuchen.

Diese Mondkuchen sind unheimlich suess und pappig und kleben an den Zaehnen und stopfen. Und dann liegt er einem schwer im Magen. Man kann also eigentlich nicht viel davon essen, muss man aber...
Gefuellt sind sie z.B. mit Sojabohnen oder Ananasbrei oder Gehacktes oder einer braunen Creme oder oder oder.

Am Dienstag habe ich sehr, sehr nette Deutsche beim Mondfest kennengelernt. (Meine Vorgaengerin von der Wirtschaftsfoerderung hat mir den Kontakt verschafft.) Bisher haben wir uns jeden Abend getroffen. Wir haben in einer kleinen Bar gesessen, in der ueberwiegend wahrscheinlich Deutsche feiern. So hat ein deutscher Metzger in Taicang niedergelassen und an diesem Abend dort deutsches Grillgut gegrillt.

Es gibt hier 80 deutsche Firmen und dementsprechend viele Deutsche leben in Taicang. Das lustige ist, dass anscheinend die meisten in einer Siedlung, die Century Park heisst, wohnen.
Ich aber nicht, ich wohne in einer chinesischen, unweit von einer lustigen Einkaufsstrasse mit sehr, sehr guten, sehr guenstigen Restaurants. Mein Pfoertner hat mich dann am zweiten Tag, den ich dort wohnte, erst einmal ausgefragt, wer ich bin, woher ich komme und was ich hier mache. Im Namen der Nachbarn ;) Mittlerweile kennen mich aber alle Pfoertner ganz gut und gruessen mich immer mit "Hallo!" und freuen sich dann.

Am Mittwoch war ich mit Herrn Li und einer guten Freundin von ihm essen. Sie war sehr nett und hat mich zu diversen Familienfesten eingeladen, damit ich die chinesische Kultur besser kennenlernen kann. Dann musste ich ganz viel Schnaps mit Hrn Li trinken. Gut, dass er nicht so viel vertraegt, denn dieses Getraenk namens Baijiu 白酒 ist ziemlich stark.
Wir sind uns hier alle einig, dass man in Taicang ganz leicht zum Alkoholiker werden kann. Bei jeder Gelegenheit muss man Essen gehen und anstossen. Dann muss es alles im Ueberfluss geben. Der Gastgeber bestellt fuer alle verschiedene Speisen und Getraenke (und bezahlt auch alles; es ist unueblich getrennt zu bezahlen), die dann untereinander (mittels einer Drehscheibe in der Mitte des runden Tisches bei vielen Gaesten) ausgetauscht werden. Jeder hat ein kleines Schaelchen und einen kleinen Teller auf den er sich auftuen kann. So geht das.
Die Bierflaschen haben hier auch 600 ml.

Am Donnerstag haben wir Deutschen uns bei mir getroffen uns im Garten gesessen und wir haben festgestellt, dass ich auch noch einen moeblierten Schuppen und einen Brunnen im Garten habe.

Gestern war Weinabend und heute Fruehstueck bei mir. Heute Abend fahre ich nach Shanghai mit Simon und kaufe noch mehr kitschige Sachen, die man hier ueberall ganz einfach und billig bekommt und morgen muss ich ja wieder arbeiten.

Ich habe zwar jetzt eine Wohnung, aber schickt eventuelle Post bitte lieber ins Buero. In meinem Wohnblock gibt es naemlich nur einen einzigen kleinen Briefkasten fuer alle, die in meinem Eingang wohnen. Und das duerften viele sein.
Adresse gibts auf Anfrage. Die ist dann auch auf Englisch, weil wir im International Economy Development Center oder sowas sitzen.

Ich habe jetzt auch ein chinesisches Handy. Ich weiss noch nicht, ob meine alte Nummer gueltig bleibt oder nicht. Eigentlich wollte ich ja den Vertrag ab Oktober unterbrechen, weiss aber noch nicht, ob das geklappt hat.
Handynummer gibts morgen, ich kann die nicht auswendig.

Anrufe immer gerne ansonsten ueber skype. Die Verbindung ist sehr gut. Ich bin dort als Anne Kristin Rotzek angemeldet.

Ich wuensche euch allen ein schoenes Wochenende!

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Goldene Woche
Ich hab grad zum ersten mal richtig mit einem Chinesen geschaeftlich telefoniert und wir haben uns gegenseitig verstanden!!!
Bisher wurde ich immer am Telefon sofort abgewimmelt oder so oder die haben dann mit mir englisch gesprochen oder nur gelacht oder so. Aber der eben hat sogar Fragen gestellt und ich konnte antworten ;)

Weil ihr euch jetzt fragt, warum ich im buero bin (hier ist naemlich schon Wochenende), erklaer ich das mal:

Am 1.10. ist in China Nationalfeiertag. An diesem Tag im Jahr 1949 hat Mao Zedong 毛泽东 auf dem Platz des Himmlischen Friedens 天安门 in Peking 北京 die Volksrepublik China 中国人民共和国 ausgerufen und China damit die Staatsform gegeben, die es bis heute beibehaelt.
Und so wird gefeiert:

Nationalfeiertag
China auf Urlaub
Von Mark Siemons

China in Aufbruchsstimmung
29. September 2006

Dieses Wochenende geht wieder ein Fünftel der Menschheit in Urlaub. Am 1. Oktober, dem Nationalfeiertag, beginnt in China die "Goldene Woche", und in dieser Zeit stehen im ganzen Land fast alle Räder still. Die Behörden, Staatsbetriebe und privaten Unternehmen machen dicht, und die sonst arbeitende Bevölkerung fährt kollektiv ins Grüne. Das kann voll werden.

Für das Gedränge, wie es in Bussen, Zügen und Ausflugslokalen herrscht, wenn das bevölkerungsreichste Land der Erde gemeinsam Ferien macht, sind die Worte noch nicht gefunden, in der Geschichte des Fremdenverkehrs gibt es kein Beispiel dafür. Das Nationale Urlaubsamt hat errechnet, daß jede der 99 wichtigsten Attraktionen des Landes in dieser Zeit von dreimal so vielen Besuchern angesteuert wird, wie sie denkmalpflegerisch, ökologisch und dienstleistungstechnisch eigentlich verkraften kann. Ein besonders trauriges Schicksal ereilte eine als unsterblich bekannte Schildkröte im Zoo von Wuhan. Nachdem sie tausend Jahre unbeschwert gelebt hatte, wurde die Menge der "Goldene Woche"-Touristen, die ihrer magischen Kraft durch Berührung teilhaftig werden wollten, ihr Verderben: Sie wurde regelrecht erdrückt.

Bekannte Touristenziele sollte man in der "Goldenen Woche" besser meiden
Bevor einem das alles allzu merkwürdig oder gar unvernünftig vorkommt, sollte man bedenken, daß den Chinesen vor 1999, als die "Goldene Woche" eingeführt wurde, das Konzept Urlaub generell unbekannt war. Die einzige Reise war der jährliche Betriebsausflug, und erst 1994 schenkte die Regierung den Angestellten noch einen zweiten freien Tag am Wochenende. Den verbrachte man normalerweise im Kreise der Familie, genauso wie die großen Feste, das chinesische Neujahr, den 1. Mai und den Staatsgründungstag.

Kein Recht auf Freizeit

Diese drei Feiertage sind nun seit sieben Jahren zu Goldenen Wochen verlängert worden - um Konsum und Tourismus anzukurbeln, wie es zur Begründung prosaisch hieß, doch in Wahrheit wurde da der Keim zu einer Sehnsucht mit unabsehbaren Folgen gelegt. Das Wachstum des Keims vollzog sich rasch und reibungslos: 1999 zählte man noch 28 Millionen Reisende, dieses Jahr ist die Zahl schon auf 120 Millionen gestiegen. Am Anfang stand der Tagesausflug zu einem schönen Aussichtspunkt, bei der sich die Familie mit Proviant wie zu einer Polarexpedition eindeckte. Es folgte die Pauschalreise im Bus mit ihrem vertrauten Rhythmus von Schlafen, Aussteigen/Fotografieren/Wiedereinsteigen/Weiterschlafen. In der nächsten Stufe steuerte man mit dem Flugzeug dann Trend-Ziele wie Yunnan oder die Insel Hainan an, und die Liquideren haben ihren Radius längst auf Thailand oder Europa erweitert.

Es geht los: Andrang am Bahnhof in Hefei, um sich ein Bahnticket zu sichern
Mit den Ansprüchen mehren sich die Stimmen, die nach einer Flexibilisierung des Jahresurlaubs verlangen. Doch das dürfte bis auf weiteres unrealistisch sein. Nicht einmal die älteren Angehörigen der Pekinger Staatsbetriebe, denen ein Gesetz 1995 bis zu zwanzig Tage Urlaub garantierte, können diesen Anspruch einlösen. In Chinas wildem Wettbewerb riskiert jeder seinen Job, der auf seinem Recht auf Freizeit beharrt, solange die Konkurrenz noch weiterarbeitet. Ferien gibt es nur für alle gleichzeitig oder gar nicht.

Text: F.A.Z., 28.09.2006, Nr. 226 / Seite R1
Bildmaterial: AFP, AP, REUTERS

Weil dann also die naechste Woche komplett frei ist, muessen alle an diesem Wochenende arbeiten. Also Samstag und Sonntag zu normalen Geschaeftszeiten.
Deswegen sitze ich jetzt hier im Buero, falls jemand vorbeikommt oder anruft. Nebenbei uebersetze ich noch ein paar Texte ins Chinesische. Das mache ich hier auch die meiste Zeit bei der Arbeit. Momentan uebersetze ich Broschueren zum Thema Biogas.

Ansonsten geht es mir hier sehr gut. Ich bin nur ziemlich muede, weil ich jeden Abend noch ein bisschen lange unterwegs war und weil im Buero viel zu tun ist. Unmittelbar nach der Goldenen Woche wird uns eine Delegation aus Deutschland fuer zwei Wochen besuchen und die Messe in Shanghai muessen wir auch noch fertig vorbereiten... also koennen wir uns eine komplette Woche frei nicht so richtig erlauben... aber naja.


Ich werde waehrend der Goldenen Woche wahrscheinlich nicht gross verreisen. Wahrscheinlich fahr ich mal nach Shanghai und vielleicht mal nach Suzhou. Ansonsten werde ich meine Wohnung mal so richtig gruendlich putzen und Taicang angucken. Hier gibt es in meiner Strasse ein paar interessante kleine Boutiquen.

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Dienstag, 25. September 2007
Kakerlakenarlarm
Ich habe gerade mit der Arbeit "angefangen" (Herr Li ist noch nicht da) und nebenan ist seit gestern abend voll die Karaokeparty im Gange.
Mit Mikrofon, singenden Chinesen, aber irgendwie ohne Begleitmusik...

Gestern habe ich dann, nachdem ich rausgefunden habe, wie der Waschautomat funktioniert (es gibt nur kaltes Wasser; man muss auf Wasser abpumpen umschalten, sonst passiert gar nichts; nicht zu viel Waschpulver, der Deckel ist nicht dicht; dann die nasse Waesche vom Wasch- ins Schleuderfach heben) endeckt, dass in der Kueche zwei Kakerlaken hockten. Die eine konnte ich noch mit dem Kehrblech erwischen, die andere ist verschwunden.

Nachdem ich schon ausgepackt hatte, habe ich im ersten Schlafzimmer 2 tote Kakerlaken gefunden.
Da hab ich erstmal das Zimmer gewechselt. Gut, dass ich so eine grosse Wohnung habe. Im zweiten Zimmer ist alles in Ordnung.
Heute kaufe ich Insektenspray und vergase die Kueche damit.

Bis spaeter!

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Letzte Aktualisierung: 2009.07.10, 04:53
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