Anne in China
Montag, 10. März 2008
Suzhou 02.03.2008
Etwas erschöpft von den letzten Tagen ziehen Eva und ich dennoch unsere Wochenendplanung durch und fahren nach Suzhou.

Zunächst besuchen wir nach einer lustigen Tour im Fahrradanhänger den Tigerhill, für mich die schönste Sehenswürdigkeit Suzhous: ein am Hang gelegener Garten, relativ natürlich belassen mit blühenden Kirschbäumen, Steingärten und einer genialen Bonsaiausstellung. Auf der Spitze steht eine etwas verwitterte Pagode, die einen äußerst charmanten Eindruck macht und die man sogar bis ca. zur Mitte besteigen kann. Aber Eva und ich hatten noch genug von den Treppen in Hangzhou und verzichten ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

Zum Mittagessen wagen wir uns in die typische Tourimeile und werden prompt fast abgezockt:
Im ersten Restaurant reicht man uns eine englische Karte mit Preisen, die das dreifache des gewohnten Betrages für eine Portion gebratenen Reis ausmachen. Fluchartig verlassen wir das Restaurant und gehen lieber etwas weiter. Als man uns aber etwas weiter weg in einem anderen Restaurant exakt die gleiche englische Karte mit den selben überteuerten Preisen reicht, verlange ich nach der chinesischen Karte: Die Rechnung geht auf und wir essen zum gewohnten Preis Mittag.

Der Westgarten in Suzhou ist ein sehr authentisches buddhistisches Kloster. Nur wenige Touristen scheinen sich dorthin zu verirren. Hoffentlich bleibt das so und man kann weiter die Mönche bei ihren Taiqi- und Meditationsübungen bewundern.

Außerdem gibt es einen Teich mit Schildkröten, die sich bei dem guten Wetter, das wir hatten, auf einer kleinen Insel sonnen und ihre Köpfe gaaanz weit aus dem Panzer strecken. Wie bereits im Hangzhou-Text erwähnt, gibt es auch eine riesige Arhat-Halle. Das besondere an ihr war, dass mache Buddhas aus ihren Vitrinen herauszukommen scheinen: Es gibt Löcher im Glas, aus denen eine Hand, ein Hut, der Wanderstab etc. herausragen.

Leider siegt auch hier die Neugier der meisten Chinesen, was bedeutet, dass sie alles immer mal berühren müssen: Die herausragenden Teile sind oft einfach abgebrochen und das Glas herum eingeschlagen.

Durch den Anblick der beiden Haupttempel mit wunderschönen bunten Wandmalereien war dann aber wieder alles gut.

Zwischendurch ruft Herr Li an, dass ich gleich spontan in Suzhou abgeholt werde, um nach Jiangyin zum Dolmetschen zu fahren. Diesen Plan kann ich gerade noch vereilteln: Ich trug abgewetzte Jeans und kaputte Chucks.

Aufgrund großer Müdigkeit müssen wir Suzhou verfrüht verlassen.
Aber den Löwenwaldgarten konnten wir zu diesem Zeitpunkt sowieso nur noch von außen betrachten.

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Letzte Aktualisierung: 2009.07.10, 04:53
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